Wie bin ich zum Nähen gekommen?
Ein kurzer Schweif in meine Kindheit:
In der fünften Klasse wollte ich gerne Modedesignerin, später Kostümbildnerin werden. Ich malte ein paar Designs und taufte mein Modellabel „AS“. Das waren damals meine Initialien. Niemals hätte ich gedacht, dass es später Wirklichkeit werden würde!
Meine Oma und Tante haben mich an eine Nähmaschine heran geführt. Ein, zwei Teile habe ich auch mal gemeinsam mit ihnen genäht.
Auf einen Nähkurs oder es weiter zu verfolgen, hatte ich aber keine Lust. Also war´s das dann mt dem Nähen für eine lange Zeit.



Wann kam das Nähen wieder?
Anfang 20 habe ich angefangen zu stricken. Nur kleine Projekte, Schals, Mützen etc.
Als ich 2016 schwanger wurde, wollte ich so gerne einen Pulli für unser Baby stricken und lieh mir ein Strickbuch aus.
Und ich verzweifelte total!
Ich wollte aber unbedingt Sachen selber machen für meinen Sohn. Deshalb fiel mir das Nähen ein und dachte, ich probier es mal wieder.
Die Grundkenntnisse wie man eine Nähmaschine bedient hatte ich ja.
Ich holte mir also eine Anfänger Nähmaschine und legte mit einer Leggings los.
Anfangs gab es nur Leggings und Pumphosen.
Später wagte ich mich dann aber auch an ganze Outfits ran.
Es war das erste Mal, dass mir das Nähen wirklich Spaß gemacht hat.



Wie kam ich dann zur Polekleidung?
Nach etlichen geglückten Babysachen, dachte ich:
Polehosen haben auch nicht mehr Stoff – und wagte mich an dann an diese ran.
Die ersten Poledancehosen habe ich noch nach Schnittmuster genäht.
Aber mir fiel schnell auf, dass sie nicht immer so passen, wie ich mir das wünsche.
Also fing ich an, meine eigenen Schnittmuster zu entwerfen.
Mein Feuer war entfacht – ich wollte unbedingt mehr ausprobieren und auch Tops haben, die mir wirklich passen!
Meine Herausforderung ist nämlich eine kleine Brust, aber ein breites Kreuz. Ich war immer so frustriert beim Shoppen von Poledancekleidung.
Das fing schon beim Bestellen an: Ich war mir immer unsicher, welche Größe ich denn nun bestellen sollte. Und dann kam die Ernüchterung beim Anprobieren. Meistens passte es an der einen Stelle super, und an einer anderen war es zu eng oder zu weit.
Ich konnte mich nie auf mein Training konzentrieren – immer musste ich meine Polekleidung zurechtzuppeln.
Ich musste zwar lange an den Schnittmustern tüfteln, bis alles super saß. Aber das hat sich so gelohnt:
Nicht nur, dass ich beim Training jetzt perfekt sitzende Kleidung tragen konnte, das Gefühl diese selbstgemacht zu haben, war einfach toll!



Wieso habe ich meine Leidenschaft zum Beruf gemacht?
2018 habe ich dann die Kostüme für unser Team „Küstenmädchen“ und zwei weitere Kostüme genäht.
Das war das erste Mal, dass ich für andere genäht habe und dann sogar gleich fünfmal.
Obwohl mir dies sehr viel Spaß gemacht hat, habe ich keinmal dran gedacht, dies beruflich zu machen. Auch wenn ein paar gesagt haben, dass ich sie verkaufen könnte.
Damals steckte ich aber noch mitten in der Ausbildung (zu der Zeit hatte ich Elternzeit). Außerdem erschien mir die Hürde eines Gewerbes viel zu hoch. Mir machte es einfach Spaß und es war ein Hobby.
Und dann kam „Steel on Fire“ 2019.
Einige aus meinem Studio hatten mich im Sommer gefragt, ob ich nicht ein Kostüm für sie nähen mag.
Während meiner Elternzeit 2018 konnte ich mir nicht vorstellen während meiner Ausbildung auch noch so intensiv zu nähen, sei es auch nur als Hobby. Aber irgendwie schaffte ich es, alles unter einen Hut zu bringen:
Familie, Ausbildung, Poletraining, Nähen,..
Und als ich anfing mit designen und nähen, habe ich ganz zaghaft mal in die Richtung Selbstständigkeit geschaut.
Was würde alles auf mich zukommen, falls ich wirklich damit Geld verdienen möchte?
Und möchte ich das überhaupt?
Das waren Fragen die ich mir mehrere Monate gestellt habe.
Dezember 2019:
Meine Freundin Johanna entwarf mein Logo. Ich wusste überhaupt nicht was ich haben möchte und sie hat so tolle Arbeit geleistet!
Oktober 2019:
Und dann habe ich Laura in ihrem Zirkuskostüm, von mir designt und genäht, auf der Bühne gesehen!
Das ich in der Lage bin aus Stoff so etwas zu zaubern, war für mich damals total verblüffend!
All meine Kostüme auf der Bühne zu sehen, war so Besonders, dass ich mir an diesem Wochenende vornahm, die Selbstständigkeit weiter zu verfolgen.
Meine Ausbildung dauerte noch ein Jahr, aber so lange wollte ich nicht warten. Ich hatte bisher auch geschafft, alles nebeneinander zu machen.
Im Frühjahr 2020 meldete ich nach langer und intensiver Recherche mein Gewerbe an!





Wie ging es weiter?
Ich fing also im Nebengewerbe an, das heißt neben Familie und neben meiner Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau.
Pünktlich zum ersten Lockdown mein Gewerbe anzumelden, schien auch sehr gewagt, aber ich wollte es einfach versuchen.
Zuerst bot ich meine Sachen nur in meinem Studio Pure:Motion in Kiel an.
Und die erste Bestellrunde hielt ich extra ganz klein, da ich einfach nicht die Zeit hatte, um viel zu nähen.
Zusätzlich nähte ich so viele Masken (ca. 350 Stück).
Im Sommer bot ich dann meine Sachen auch für alle bei Instagram an.
So waren alle Designs, Stoffe, Stickereien und Preise in meinen Instagram Highlights und da musste man sich dann durchsuchen.
Dies sollte auf jeden Fall eine Übergangslösung sein, bis ich dann vielleicht in einem Jahr eine Webseite erstelle.
Als das Ende meiner Ausbildung (Ende September 2020) näher rückte, musste ich überlegen, wie es weitergehen soll.
Ich wollte so so gerne dann in die Vollselbstständigkeit gehen, aber die hohen Kosten, die damit verbunden sind, haben uns, als Familie, einfach abgeschreckt.
Also bewarb ich mich für einige Teilzeitjobs. Da im Herbst aber die zweite Welle kam, sah der Arbeitsmarkt schlecht aus.
So setzten mein Mann und ich uns noch einmal hin und überlegten gemeinsam, wie es weitergehen kann.
Die Entscheidung fiel, dass ich es wage und schaue, wie es läuft.
Und da ich gleich richtig starten wollte, setze ich gleich meine Freundin Johanna an meine Webseite, die sie mir im Tausch gegen ein genähtes Hochzeitskleid, entwarf.
Auch das erste Fotoshooting stand an, bei dem mich so tolle Polerinas aus meinem Heimstudio unterstützt haben!
Ich bin dann nahtlos von meiner Ausbildung in die Vollselbstständigkeit gegangen und habe es nicht bereut!
Ich bin so glücklich und dankbar, dass ich meiner Leidenschaft beruflich nachgehen und damit Geld verdienen kann!
Nur durch dein Interesse, deine Unterstützung, deine Bestellungen ist es mir möglich!
Ich liebe es mich mit dir auszutauschen, dir bei der Auswahl zu unterstützen und dich in deinen Outfits zu sehen!








